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Chronische Müdigkeit und Erschöpfung


Sie sind ständig müde, haben keinen Auftrieb mehr und alles ist Ihnen zu anstrengend? 

Sie kommen morgens nicht aus dem Bett, würden gerne mittags ein Schläfchen machen und können dafür 

abends nur schwer einschlafen, weil die Gedanken kreisen?

Aber alle Blutwerte sind so weit in Ordnung, es kann keine körperliche Ursache gefunden werden?


Dann leiden Sie vielleicht am chronischen Erschöpfungs- und Müdigkeitssyndrom.


Generell gilt: wenn mehr Energie herausgenommen wird, als wieder aufgefüllt werden kann, gerät der Körper in einen Energiemangel-Zustand. In der chinesischen Medizin nennt man diesen Zustand Qi-Mangel-Syndrom oder Qi-Leere. Zu wenig Qi bedeutet zu wenig Energie, um alle Prozesse mit voller Kraft am Laufen halten zu können. Der Körper beginnt an bestimmten Stellen Energie einzusparen und dies macht sich durch Symptome bemerkbar. Anfangs fühlt man sich ausgelaugt, Pausen können die Kraft nicht mehr vollständig zurückbringen. Verliert man weiterhin vermehrt Energie, erhöht sich der Grad der Erschöpfung, man wird dauermüde und hat immer weniger Kraft, bis am Ende ein komplettes Ausbrennen droht.


Ursache von chronischer Erschöpfung und Müdigkeit können unter anderem Dauerstress, Druck von außen oder Druck, den man sich selber macht, eine schlechte Ernährung, eine starke körperliche Verausgabung, eine Funktionsschwäche verschiedener Organsysteme oder alte schwelende Infekte, die noch nicht komplett überwunden sind, sein.


Mit Hilfe einer gezielten Anamnese und dem Betrachten von Puls und Zunge können die entsprechenden Auslöser identifiziert und mit Akupunktur, Kräuterheilkunde, Schröpftherapie und Akupunkt-Release-Massage behandelt werden.


Betrachtet man die chronische Erschöpfung aus den Gesichtspunkten der traditionellen chinesischen Medizin findet man häufig folgende Funktionsstörungen:


Meist beginnt die chronische Erschöpfung erst einmal mit einem Milz-Qi-MangelDas heißt die Verdauungsorgane, im besonderen Magen und Milz/Pankreas sind geschwächt, wodurch nicht mehr genug Energie über die Nahrung gewonnen werden kann. Es kommt zu einem Energiemangel mit typischen Beschwerden. Durch eine anhaltende Überbelastung entstehen eine intensive Müdigkeit und Schwäche. Man fröstelt schnell oder hat kalte Füße, aber bei geringster Bewegung kommt man ins Schwitzen. Manchmal bekommt man auch spontane Schweißausbrüche, vor allem unter Druck oder bei Nervosität. Die Kondition ist nicht mehr so gut, man ist schnell außer Atem. Auch die Konzentration wird schlechter, man wird vergesslicher, muss sich alles aufschreiben oder öfter nachfragen. Abends kann man nicht mehr so schnell einschlafen, im Kopf kreisen die Gedanken und das Gehirn grübelt über Dinge nach, die am Tag passiert sind oder die man unbedingt morgen alle erledigen muss. So kommt man nicht richtig zur Ruhe, obwohl man total müde ist. Der Körper ist müde, aber der Geist ist wach.

Oft stellen sich auch Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen ein. Dies entsteht gerne durch eine Magenschwäche. Unregelmäßige Nahrungsaufnahme, schlechtes Kauen, hastiges Essen unter Zeitdruck oder Ablenkung und dazu oft nicht die gesündesten oder gut zubereiteten Lebensmittel tragen dazu bei, dass der Magen überfordert wird und seiner Arbeit nicht mehr richtig nachgehen kann. Verstopfung oder breiiger Stuhlgang, Blähungen, Völlegefühl, Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit und Bauchschmerzen können dann die Folge sein. Die Energie kann nicht mehr richtig aus den Nahrungsmitteln herausgezogen werden und es gelangt viel unverdauter oder halb verdauter Müll in den Dickdarm. Diagnostisch wird dann oft ein Reizmagen oder ein Reizdarm attestiert.

Durch die schlechte Verdauung entstehen im Körper vermehrt Feuchtigkeit und Schleim. Schweregefühle am ganzen Körper, Gewichtszunahme, Cellulitis, ein vernebeltes Gefühl im Gehirn (Brain fog), eine ständig verstopfte Nase oder Schleim im Rachen, den man nicht richtig wegräuspern kann, aber auch Ödeme, vor allem in den Beinen, sind die Folge.

Das Bindegewebe wird schlechter. Senkungsbeschwerden (Blase, Gebärmutter) und blaue Flecken beim kleinsten Stoß oder oftmals auch, ohne dass man überhaupt merkt, dass man irgendwo hängen geblieben ist, oder auch Nasenbluten können auftreten.


Die Lunge ist neben den Verdauungsorganen die zweite Hauptstelle, um Energie zu gewinnen, nämlich über den Sauerstoff. Kommt es zu einer Lungen-Schwäche wird man extrem schwach, müde und erschöpft. Die Kondition wird richtig schlecht, man bekommt schwer Luft oder Hustenanfälle bei der geringsten Bewegung. Auch die Infektanfälligkeit steigt, da das Abwehr-Qi von der schwachen Lunge nicht mehr richtig in Bewegung gehalten werden kann. Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Trübsinn blasen sind typische emotionale Beschwerden, wenn die Lunge schwach ist.


Ist die Leber mit betroffen, kommt es in erster Linie zu einer Leber-Qi-Stagnation. Dies geschieht, wenn man unter Daueranspannung steht, ständig unter Strom und eine viel zu große To-do-Liste für einen viel zu kurzen Tag hat. Die Leber gerät dabei unter Druck und spannt sich an, wodurch die verbliebene Energie, die noch produziert wird, nicht mehr ungehemmt durch die offenen Leitbahnen fließen kann. Es stockt und staut, das Qi und der Blut- und Lymphfluss geraten in Stagnation. Die Stagnation zeigt sich in einer Anspannung in den verschiedensten Körperbereichen. In der Muskulatur, in den Sehnen und im Bindegewebe entstehen Verspannungen und Myogelosen, vor allem im Nacken, in den Schultern und im Rücken. Nacken- und Rückenschmerzen sind die Folge. Ist die Gefäßmuskulatur angespannt entsteht ein hoher Blutdruck und ein kräftiger drückender Puls. Die Anspannung kann Kopfschmerzen und Migräne auslösen, vor allem wenn Rumpf und Kopf durch eine aufsteigende Hitze unter Druck geraten. Dabei bleiben Füße und Hände oft eiskalt. Die angespannte Leberkapsel drückt im Bauchraum und übt auch auf die anderen Verdauungsorgane Druck aus, wodurch Verdauungsstörungen entstehen können. Besonders die Fettverträglichkeit ist nicht mehr richtig gewährleistet, weil die Gallensäfte nicht mehr schön fließen können. Die Einengung kann auch im Hals entstehen, dann hat man die ganze Zeit das Gefühl es steckt ein Kloß im Hals, man muss sich immer wieder räuspern. Und emotional zeigt sich eine Leber-Qi-Stagnation in Reizbarkeit, und in Wutausbrüchen, entweder gegen andere oder auch gegen sich selbst gerichtet (Auto-Aggression, Autoimmunerkrankungen).


Hält die Belastung sehr lange an werden auch irgendwann die Nieren in Mitleidenschaft gezogen und es entsteht eine Nieren-Schwäche. Eine starke Unlust, Libidoverlust und die Einschränkung der Fruchtbarkeit sind die Folge. Auch Schmerzen in den Knien und der Lendenwirbelsäule sind typisch bei einer Nieren-Schwäche. Ein Warnzeichen, dass es mit der Energie nun ernsthaft zur Neige geht, sind deshalb Hexenschuss und Bandscheibenvorfälle. Auch Tinnitus und Hörsturz zeigen an, dass die Niere in eine absolute Schwäche geht, denn die Ohren werden chinesisch gesehen den Nieren zugeordnet. Wird das Nieren-Yin leer, kann das Herz nicht mehr ausreichend gekühlt werden, es kommt zu einem Herz-Yin-Mangel oder zu Herz-Feuer, was sich als Nervosität, innerer Unruhe und Schlafstörungen zeigt. Man kommt gar nicht mehr zur Ruhe, hat Herzklopfen, Panikattacken und Ängste (typisch sind Zukunftsangst, Existenzangst, Angst schwer krank zu sein, Angst dass etwas schlimmes passiert).

Ist die Niere vollkommen leer, zeigt sich dies in einer völligen Erschöpfung, man kommt nun kaum oder gar nicht mehr aus dem Bett heraus, alles ist viel zu anstrengend. Die Speicher sind leer, man ist ausgebrannt (Burnout).


Neben Dauerbelastung und Stress können auch alte, noch nicht überwundene Infekte zu einer Schwächung einzelner Organsysteme führen – Autoimmunerkrankungen, chronische Entzündungen, Ebstein Barr-Virus, Long-Covid, chronische Sinusitiden, rezidivierende Mandelentzündungen, Zahnherde und Konsorten können zu einer starken und langanhaltenden chronischen Müdigkeit führen.


Zusätzlich zum Aufbau und zur Wiedererlangung der Kraft ist es wichtig, herauszufinden wie man im Alltag seine Energiereserven auftanken kann und diese dann nicht wieder schneller leert als man sie befüllen kann.


Anregungen dazu finden Sie auch in meinem Stress-lass-nach-Blog!

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